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Lebensraum Wiese

Der Scharfe Hahnenfuß (Ranunculus acris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hahnenfuß (Ranunculus) innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). In einigen Regionen Deutschlands und in der deutschsprachigen Schweiz wird sie – wie allerdings manche anderen gelbblühenden Wiesenblumen auch – manchmal als Butterblume bezeichnet (vergleiche beispielsweise auch Kriechender Hahnenfuß).

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Der Scharfe Hahnenfuß wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 110 Zentimeter. Es wird manchmal ein Rhizom gebildet. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl. Die Stängel und Blütenstiele sind rund und nicht gefurcht.

Die Laubblätter sind grundständig und am Stängel wechselständig verteilt angeordnet. Die relativ lang gestielten Grundblätter besitzen mit einer Länge von 1,8 bis 5,2 Zentimeter und einer Breite von 2,7 bis 9,8 Zentimeter einen pentagonalen Umriss und sind drei- bis fünfteilig, mit ein- bis dreifach tief geteilten oder gelappten Abschnitten. Der oberste Abschnitt ist schmal elliptisch oder länglich bis lanzettlich mit einem gelappten bis gezähnten Rand und einem spitzen oder gerundeten Ende. Die Stängelblätter sind drei- bis fünfteilig und eingeschnitten gezähnt. Je weiter oben sich die Laubblätter am Stängel befinden, desto kürzer ist der Blattstiel.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten weisen einen Durchmesser von 1 bis 2,5 Zentimeter auf. Der Blütenboden (Receptaculum) ist kahl. Die fünf rau behaarten, meist 4 bis 6, selten bis zu 9 Millimeter langen und 25 Millimeter breiten, kelchblattähnlichen Perigonblätter sind ausgebreitet (beim Knolligen Hahnenfuß sind sie zurückgeschlagen). Die zumeist fünf kronblattartigen, leuchtend goldgelben, leicht glänzenden Nektarblätter (entsprechen umgewandelte Staubblätter) sind meist 8 bis 11 (bis 17) Millimeter lang und 7 bis 13 Millimeter breit. Die Nektarblätter besitzen eine basale Schuppe in der sich die Nektardrüse befindet.

In einer kugelförmigen, kopfigen Sammelfrucht mit einem Durchmesser von meist 5 bis 7 (bis 10) Millimeter stehen viele Nüsschen zusammen. Die kahlen Nüsschen sind 2 bis 3 Millimeter lang und 1,8 bis 2,4 Millimeter breit, deren Rand eine mit 0,1 bis 0,2 Millimeter schmale Rippe formt. Der haltbare Schnabel ist deltaförmig mit einer geraden oder gekrümmten, mit 0,2 bis 1 Millimeter kurzen bis langen, pfriemförmigen Spitze. Fruchtreife ist von Juli bis Oktober.

Die Chromosomenzahl beträgt für die Unterarten Ranunculus acris subsp. acris und für Ranunculus acris subsp. friesianus jeweils 2n = 14.

Ökologie

Der Scharfe Hahnenfuß wurzelt bis 50 Zentimeter tief.

Blütenökologisch handelt es sich um „Nektar führende Scheibenblumen“. Die Blütenbesucher sind zahlreich, aber auch die Selbstbestäubung ist erfolgreich. In England wurden auch rein weibliche Pflanzen (mit kleineren Blüten) beobachtet.

Die nur 1,5 mg schweren Nüsschen können sich als Segelflieger ausbreiten; daneben ist auch eine Darmausbreitung durch Rinder und eine Menschenausbreitung möglich.

Vorkommen

Der Scharfe Hahnenfuß besitzt ein weites Verbreitungsgebiet auf der Nordhalbkugel in Eurasien und Nordamerika. Innerhalb Europas kommt er nur in Portugal und in der Türkei nicht vor. In Mitteleuropa kommt er sehr häufig vor.

Er gedeiht in Höhenlagen zwischen 0 und 2300 Metern, stellenweise bis zu 2757 Metern. Ranunculus acris wächst auf Wiesen und in Gebüschen. Er besiedelt in Mitteleuropa vor allem Fettwiesen, deren Aussehen er während seiner Blütezeit prägen kann; auf Weiden bleibt er oft in Inseln stehen.[2] Der Scharfe Hahnenfuß gedeiht am besten auf nährstoff- und stickstoffreichen Lehmböden, die feucht, aber nicht ausgesprochen nass sein sollten. Er ist eine Charakterart der Klasse Molinio-Arrhenatheretea und kommt optimal in Gesellschaften der Verbände Arrhenatherion, Polygono-Trisetion und Calthion, seltener in denen der Verbände Molinion oder Mesobromion vor.

 

Inhaltsstoffe und Giftigkeit

Giftig sind alle Pflanzenteile, besonders die Wurzeln.

Hauptwirkstoffe sind RanunculinProtoanemonin, das sich beim Trocknen sehr rasch zu dem weniger aktiven Anemonin dimerisiert und dann in Anemoninsäure übergeht.

Vergiftungserscheinungen: Protoanemonin und Anemonin sind vermizid, und sie besitzen antibiotische Wirksamkeit. Anemonin wirkt spasmolytisch. Vergiftungen sind beim Menschen relativ selten. Eingenommen verursacht der Saft Brennen im Mund, Brechen, Magen- und Leibschmerzen, Durchfall, allgemeine Körperschmerzen, konvulsivische Anfälle, Betäubung, Schwindel Abnahme der Herzleistung und Dyspnoe.

Beim Vieh treten Vergiftungen gewöhnlich nur bei massenhaftem Auftreten des Scharfen Hahnenfußes auf Weiden oder durch Verfütterung von hahnenfußreichem Gras in frischem Zustand auf. Die getrocknete Pflanze (beispielsweise Heu) ist durch die Dimerisation des Protoanemonins praktisch unwirksam und daher auch in großen Mengen für das Vieh unschädlich.

Der Pflanzensaft verursacht auf der Haut Rötung, Schwellung und Blasenbildung. Geschwür- und Gangränartige Reaktionen können auftreten. Es handelt sich dabei um eine irritative, d. h. nicht allergische Erscheinung. Entzündungen an den Schleimhäuten der Nase und der Augen sind dagegen durch die Pollen des Scharfen Hahnenfußes verursacht, sie bewirken Heuschnupfen als eine inhalative Allergie vom Soforttyp.

https://de.wikipedia.org/wiki/Scharfer_Hahnenfu%C3%9F

Sven Schwarz

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