Der Gewöhnliche Hornklee (Lotus corniculatus), auch Gemeiner Hornklee genannt und in der Schweiz auch Schotenklee genannt, gehört zur Gattung Hornklee (Lotus).
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Die krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 5 und 30 cm. Die Nebenblätter sind schief-eiförmig, spitz und fast so groß wie die Laubblätter. Die Blätter sind verkehrt eiförmig bis keilförmig. Die Blattunterseite ist bläulichgrün.
Die doldigen Blütenstände sind zwei- bis siebenblütig und an der Basis mit drei kleinen Hochblättern versehen. Die Kelchzähne sind vor dem Blühen zusammengeneigt. Die 15 mm lange gelbe Blütenkrone ist oft außen rötlich. Das Schiffchen ist zur Spitze hin rechtwinklig aufgebogen. Ein spezieller Pumpmechanismus dient der Bestäubung der Blüten. Der Pollen wird schon im Knospenzustand entleert. Dabei bilden die keulenförmig angeschwollenen Filamente einen Kolben, der den Pollen, falls Schiffchen und Flügel von einem Insekt belastet werden, aus der Blüte herauspressen. Blütezeit ist von Mai bis September.
Die gekrümmte Hülsenfrucht gab der Art ihren Namen.
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Ökologie
Der Gewöhnliche Hornklee dient auch als Futterpflanze, Stickstoff-Lieferant und Bienenweide. Sein Nektar enthält durchschnittlich 40 % Zucker, jede einzelne Blüte produziert täglich 0,08 mg Zucker. Darüber hinaus ist der Gewöhnliche Hornklee eine wichtige Futterquelle für den Hauhechel-Bläuling.
Der Gewöhnliche Hornklee wurzelt bis einen Meter tief. Der Gewöhnliche Hornklee wird vom Rostpilz Uromyces euphorbiae-corniculati mit Uredien und Telien befallen.
Toxikologie
Die Pflanze enthält Blausäure abspaltende (cyanogene) Verbindungen. Die gewöhnlich davon vorhandenen Mengen sind für Säugetiere unschädlich, aber bei Schnecken, den Hauptfeinden des frisch austreibenden Hornklees, wirken sie als Fraßgift.
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Vorkommen
Das Hauptverbreitungsgebiet dieser Art ist das mittlere und westliche Eurasien und das nördliche Mittelmeergebiet. In Österreich ist sie sehr häufig in allen Bundesländern.
Als Standort bevorzugt die Art Wiesen, Grasplätze, Halbtrockenrasen, Gebüsche, Steinbrüche, Felsen und Wegränder. Sie gedeiht auf warmen, mäßig trockenen bis frischen, nährstoff- und basenreichen, mehr oder weniger humosen, lockeren Lehmböden. Sie kommt vor in Gesellschaften der Ordnung Arrhenatheretalia, aber auch der Verbände Mesobromion oder Molinion.[1] In den Alpen ist sie bis in Höhenlagen von etwa 2300 m anzutreffen. In den Allgäuer Alpen steigt sie am Kemptener Köpfle in Bayern bis zu einer Höhenlage von 2150 Metern auf.