Die Weg-Distel (Carduus acanthoides), auch Weg-Ringdistel und Bärenklauartige Distel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Ringdisteln (Carduus) innerhalb der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae).
Von David Bauer - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=47217717
Beschreibung
Die Weg-Distel ist eine krautige zweijährige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 120 Zentimeter erreicht. Ihr Stängel ist dornig geflügelt und (fast) bis zur Spitze beblättert. Die herablaufenden Blätter sind tief fiederspaltig, grün, unterseits fast ganz kahl. Die Blattabschnitte besitzen 4 bis 7 Millimeter lange, derbe Dornen.
Die Blütenkörbchen stehen auf kurzen Blütenstandsschäften einzeln bis zu dritt, und weisen einen Durchmesser von 12 bis 25 Millimeter auf. Die Hülle ist eiförmig-kugelig und kaum behaart. Die mittleren Hüllblätter sind nicht eingeschnürt. Die Blütenkrone ist hellpurpurfarben. Die Blütezeit ist Juni bis September.
Von Taken by myself - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=202600
Ökologie
Die Weg-Distel ist ein zweijähriger Hemikryptophyt, eine Pionierpflanze und ein Kulturbegleiter. Sie wird von Bienen und Hummeln bestäubt. Ihre Früchte werden durch den Wind verbreitet.
Vorkommen
Die Weg-Distel ist ein gemäßigt-kontinentales (bis submediterranes) Florenelement, das von Mittel- über Osteuropa bis zum Kaukasus, Vorderasien und China sowie südlich bis Nordgriechenland vorkommt.[2] Die Art fehlt in Südwesteuropa. In Skandinavien und England kommt sie nur synanthrop vor. Außerdem ist sie in Nordamerika, Neuseeland, Argentinien und Uruguay ein Neophyt.[2]
Die Weg-Distel kommt zerstreut in staudenreichen oder offenen Unkrautfluren, an Wegen, Schutt- und Verladeplätzen oder in Viehlägern vor. Sie wächst vorwiegend auf stickstoffreichen und meist basenreichen Boden in warmer Klimalage. Nach Ellenberg ist sie eine Volllichtpflanze und eine Verbandscharakterart der Wärmebedürftigen Distelgesellschaften (Onopordion acanthii).[3]
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Carduus acanthoides erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum.[4][5] Synonyme für Carduus acanthoides L. sind: Carduus camporum Boiss., Carduus fortior Klokov, Carduus martrinii Martrin-Donos, Carduus murfatlarii Nyár. & Prodan, Carduus polyacanthus Schreb., Carduus thessalus Boiss. & Heldr., Carduus velebiticus Borbás und Carduus medius subsp. martrinii (Martrin-Donos) Kazmi.[6]
Man kann die folgenden Unterarten unterscheiden[6]:
- Carduus acanthoides subsp. acanthoides
- Carduus acanthoides subsp. sintenisii Kazmi: Sie kommt nur in der Türkei vor.[6]