Als Wiese im engeren Sinne wird landwirtschaftliches Grünland bezeichnet, das im Gegensatz zur Weide nicht durch das Grasen von Tieren, sondern durch Mähen zur Erzeugung von Heu oder Grassilage genutzt und erhalten wird. Im weiteren Sinne bezeichnet Wiese allgemein eine grasbewachsene, „meist größere“ Fläche.
Der Lebensraum Wiese kann abhängig von der Bewirtschaftungsweise vielen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bieten. Die Artenzusammensetzung unterscheidet sich je nach Bewirtschaftung und Standort teils sehr stark. Bei der regelmäßigen Mahd (Mähen) wird die Verbuschung und anschließende Waldentstehung verhindert. Wiesen sind wie die Weiden ein Lebensraum, der seit einigen Jahrtausenden durch den Menschen geschaffen und erhalten wird. Man spricht daher von einer Halbkulturformation.
Es gibt verschiedene Typen der Wiese:
Sonderformen sind:
Um mit dem zentralen Standortfaktor Mahd fertigzuwerden, müssen sich Pflanzen und Tiere gut anpassen. Sie können beispielsweise zwischen den Mahddurchgängen rasch wachsen, schnell blühen und fruchten. Andere entwickeln sich so, dass sie gerade kurz vor der ersten Mahd fruchten oder sich erst im zweiten Wiesen-Hochstand entwickeln. Wiesen- und Weidenpflanzen waren von Haus aus diesen vom Menschen aufgeworfenen Bedingungen zufällig angepasst und haben sich deshalb gehalten.
Von Frank Liebig - Archiv Frank Liebig, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49297796
Auf Wiesen und Weiden behaupten sich nur jene Pflanzen, die dieser ständigen Mahd gut angepasst sind. Sie müssen sich auch ungeschlechtlich vermehren können, wie z. B. viele Gräser.
Auch viele auffallend blühende Wiesenpflanzen zeigen Anpassungen. Beispielsweise bildet der Löwenzahn schon vor der ersten Mahd Samen aus. Andere Pflanzen bilden vorerst nur Blattrosetten oder Kriechtriebe und wachsen erst nach dem ersten Schnitt, um dann aber gleich Samen auszubilden (Wilde Möhre).
Die Herbstzeitlose blüht nach dem zweiten Schnitt, bildet ihre Samen aber erst im folgenden Jahr aus.
Blumenwiese in den Schweizer Alpen
Als Blumenwiese werden umgangssprachlich artenreiche Wiesen (gelegentlich auch andere Grünlandgesellschaften) bezeichnet, die viele blühende krautige Pflanzen (Blumen) aufweisen. Diese Wiesen sind in vergangenen Jahrhunderten durch damals übliche traditionelle Formen der landwirtschaftlichen Bodennutzung unbeabsichtigt von selbst entstanden, heute aber in der Regel nur durch besondere Maßnahmen zu erhalten oder ggf. neu zu begründen. Die Blumenwiese ist das Biotop des Jahres 2011.
In Gärten und im Garten- und Landschaftsbau ist die Blumenwiese ein vor allem ästhetisches Gestaltungsziel, das im Verlaufe der Jahreszeiten verschiedene Aspekte an Farbe und Wuchshöhe bietet. Dabei steht nicht der Naturschutz im Vordergrund, sondern das ästhetische Erlebnis. So genannte Blumenwiesen-Mischungen, die im Handel angeboten werden, enthalten häufig keine Pflanzenarten der Wiesen, sondern einjährige Arten, wie Klatschmohn und Kornblume, die bereits im ersten Jahr blühen, meist in Garten- oder Zuchtformen. Dies sind keine Arten der traditionellen Wiesen.
Der Lebensraum Wiese ist durch menschlichen Einfluss entstanden und durch ihn geprägt[1]. Wiesen werden grundsätzlich durch Mahd genutzt – im Gegensatz zu Viehweiden, die von Vieh beweidet werden. Wird die Nutzung eingestellt, verbrachen die Wiesen, die charakteristische Lebensgemeinschaft geht verloren.
Die heutigen landwirtschaftlichen Fettwiesen, die durch Meliorationsmaßnahmen auf hohen Ertrag hin optimiert sind, bestehen allerdings fast ausschließlich aus Grasarten und sind fast immer arm an Blüten. Gelegentlich kommen noch einige wenige Krautarten vor, die dann Massenvorkommen ausbilden können, in besonders hochwüchsigen Beständen können aber Krautarten fast ganz fehlen. Besonders stark wirkt sich hier die hohe Düngung mit stickstoffhaltigen Düngemitteln aus. Gegenüber diesem modernen Wirtschaftsgrünland fallen die Flächen auf, die noch traditionell bewirtschaftet werden, oder bei denen sogar eine Biotoppflege eine eigentliche Nutzung ersetzt oder in den Hintergrund gedrängt hat. In der Landwirtschaft werden diese als Extensivgrünland oder Biotopgrünland bezeichnet[4].
Sommerblumen-Einsaat (gärtnerische „Blumenwiese“) in Monheim
Blumenwiesen als Grünlandbiotope werden von Vegetationskundlern nach der jeweiligen Artenkombination der Pflanzenarten in ganz verschiedene Vegetationstypen eingeteilt, die nach der pflanzensoziologischen Methodik als Pflanzengesellschaften beschrieben worden sind. in der Biotopkartierung und Landschaftsökologie werden auf dieser Grundlage unterschiedliche Biotoptypen unterschieden.
Trockenrasen und Magerrasen sind völlig ungedüngte, besonders artenreiche Grünlandlebensräume, die manchmal gemäht, häufiger aber beweidet werden. Besonders blütenreich sind Kalktrockenrasen (Mesobrometum) und basenreiche Borstgrasrasen (Nardetum), während basenarme Borstgraswiesen und Sandtrockenrasen von Natur aus blütenärmer sind.
Zu den Fettwiesen im vegetationskundlichen Sinn zählen nicht nur die stark gedüngten Intensivgrünländer, sondern auch von Natur aus nährstoffreiche oder nur schwach gedüngte, artenreiche Wiesen. Der Übergang von den Trockenrasen zu den eigentlichen Wiesen ist dabei je nach Stickstoffgehalt des Bodens fließend (anders, als man nach der Namensgebung erwarten würde, spielt die Bodenfeuchte dabei kaum eine Rolle, wie schon seit über 50 Jahren bekannt ist[5]). Übergangsformen, die vegetationskundlich bereits zu den Fettwiesen zählen, werden als Trockenwiesen oder Magerwiesen bezeichnet. Typische Pflanzengesellschaften sind die Glatthaferwiese (Arrhenateretum elatioris) in tieferen Lagen, und die Goldhaferwiese (Polygono-Trisetion) der Gebirge und Mittelgebirge. Blütenreiche Ausbildungen dieser Wiesentypen sind die eigentlichen "Blumenwiesen". Einige typische Krautarten sind:
Auffallend viele dieser Arten führen die Wiese bereits im (deutschen) Namen und zeigen damit den Schwerpunkt ihres Vorkommens an.
Feuchtwiesen sind bodennasse Wiesengesellschaften, meist mit hoch anstehendem Grundwasser. Die eigentlichen Feuchtwiesen, pflanzensoziologisch als Sumpfdotterblumen-Wiesen oder Kohldistel-Wiesen (Calthion) bezeichnet, entsprechen den Glatthaferwiesen auf nässegeprägten Standorten, sie sind genauso arten- und blütenreich wie diese. Bei sehr reichlicher Stickstoff-Düngung (wie bei der heutigen landwirtschaftlichen Bodennutzung die Regel) werden sie meist durch blütenarme Wiesenfuchsschwanz-Wiesen verdrängt.
Blumenwiesen sind umso artenreicher, je weniger sie gedüngt werden. Ohne Stickstoffdüngung haben die meisten Pflanzenarten artenreicher Wiesen Entwicklungsmöglichkeiten. Mit Stickstoffdünger sind wenige Arten wie Wiesen-Fuchsschwanz so konkurrenzstark, dass andere Arten nicht überleben können. Bei einer starken organischen Düngung und ausbleibender Weidepflege können sich Weideunkräuter ausbreiten – etwa Stumpfblättriger Ampfer, Gewöhnlicher Löwenzahn und Quecken. In ehemals gedüngten Wiesen dauert es nach Umwandlung in eine extensive landwirtschaftliche Nutzung oft viele Jahre, bis die angereicherten Nährstoffe dem Boden entzogen sind. Nährstoffentzug findet nur dann statt, wenn Blumenwiesen im Frühjahr oder Sommer gemäht werden und das Mähgut abtransportiert wird. Siehe dazu Extensivgrünland
Vor Einführung der Stickstoffdüngung in der Landwirtschaft wurde eine Wiese ein bis zweimal (=zweischürig) im Jahr zur Heugewinnung gemäht. Die in einer Wiese vorkommenden Pflanzenarten haben sich darauf über Jahrtausende (seit der Bronzezeit) angepasst, bzw. es siedeln sich in zweischürigen Wiesen nur Arten an, die an diese Nutzung angepasst sind. Eine Liste von mitteleuropäischen Pflanzenarten mit der Angabe, wie viele Schnitte sie vertragen, haben Briemle und Ellenberg aufgestellt, sie lehnt sich an die bekannten Zeigerwerte an.
Eigentliche Wiesen (d. h. keine Magerrasen) wurden traditionell immer zweimal gemäht. Der erste Schnitt lag dabei im Juni (je nach Region und Wärme Mitte bis Ende Juni), der zweite Schnitt meist Ende August oder Anfang September. Auf sehr nährstoffreichen Standorten ist darüber hinaus ein dritter Schnitt (oder eine Nachweide) im Oktober üblich. Eine Pflege, die sich an diesen Werten orientiert, wird auch für Blumenwiesen empfohlen[8]. Intensivgrünländer, die hohe Stickstoffdünger-Gaben erhalten, insbesondere aber für Silagegewinnung dienen, werden bis zu sechsmal im Jahr gemäht, um das eiweißreiche Mähgut optimal verwerten zu können. Erste Einschnitte sind schon im Mittfrühling (April) möglich. An diese Nutzung sind nur wenige Pflanzenarten angepasst. Werden Hochertragsgrünländer in der Nutzung extensiviert (weniger gedüngt, seltener gemäht), wird der Aufwuchs überständig und ist dann nicht mehr als Futter verwertbar. Dies ist zu vermeiden, wenn die Arten und Sorten des Intensivgrünlands durch besser angepasste ersetzt werden.
Ein einmaliger Wiesenschnitt im Herbst wurden in der traditionellen Landwirtschaft nur auf extrem nährstoffarmen Niedermoorstandorten durchgeführt. Das Mähgut wurde dann nicht zur Fütterung, sondern als Einstreu genutzt. Solche Wiesen heißen daher Streuwiesen.
Eine Schnitthöhe von 5 bis 10 cm begünstigt Pflanzenarten, die ihre Erneuerungsknospen nicht am Boden haben. Niedrigere Schnitthöhe, wie sie mit modernen Kreiselmähern üblich ist, verletzen teilweise den Boden und führen dann zur Ausbreitung von einjährigen Arten. Bei sehr niedriger Schnitthöhe müssen Pflanzen aus ihren Wurzeln austreiben und es werden austriebsfähige Gräser begünstigt.
Städtische „Blumenwiese“, mit Einjährigen
Die moderne Feldflur, die durch Äcker und blütenarme, hochertragreiche Intensivgrünländer bestimmt wird, wird von vielen Menschen als verarmt wahrgenommen. Seit auch die relativ ertragreichen, blütenreichen Ausbildungen der Fettwiesen immer seltener werden (selbst die typische Glatthaferwiese wird in der Roten Liste der gefährdeten Vegetationstypen in der Vorwarnliste geführt), gibt es Bestrebungen, Blumenwiesen neu anzulegen. In der freien Landschaft sind dabei besonders bedrohte Vegetationseinheiten mit vielen bedrohten Pflanzenarten bevorzugte Zielobjekte des Naturschut
Als Wiese im engeren Sinne wird landwirtschaftliches Grünland bezeichnet, das im Gegensatz zur Weide nicht durch das Grasen von Tieren, sondern durch Mähen zur Erzeugung von Heu oder Grassilage genutzt und erhalten wird. Im weiteren Sinne bezeichnet Wiese allgemein eine grasbewachsene, „meist größere“ Fläche.
Der Lebensraum Wiese kann abhängig von der Bewirtschaftungsweise vielen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bieten. Die Artenzusammensetzung unterscheidet sich je nach Bewirtschaftung und Standort teils sehr stark. Bei der regelmäßigen Mahd (Mähen) wird die Verbuschung und anschließende Waldentstehung verhindert. Wiesen sind wie die Weiden ein Lebensraum, der seit einigen Jahrtausenden durch den Menschen geschaffen und erhalten wird. Man spricht daher von einer Halbkulturformation.
Es gibt verschiedene Typen der Wiese:
Sonderformen sind:
Um mit dem zentralen Standortfaktor Mahd fertigzuwerden, müssen sich Pflanzen und Tiere gut anpassen. Sie können beispielsweise zwischen den Mahddurchgängen rasch wachsen, schnell blühen und fruchten. Andere entwickeln sich so, dass sie gerade kurz vor der ersten Mahd fruchten oder sich erst im zweiten Wiesen-Hochstand entwickeln. Wiesen- und Weidenpflanzen waren von Haus aus diesen vom Menschen aufgeworfenen Bedingungen zufällig angepasst und haben sich deshalb gehalten.
Von Frank Liebig - Archiv Frank Liebig, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49297796
Auf Wiesen und Weiden behaupten sich nur jene Pflanzen, die dieser ständigen Mahd gut angepasst sind. Sie müssen sich auch ungeschlechtlich vermehren können, wie z. B. viele Gräser.
Auch viele auffallend blühende Wiesenpflanzen zeigen Anpassungen. Beispielsweise bildet der Löwenzahn schon vor der ersten Mahd Samen aus. Andere Pflanzen bilden vorerst nur Blattrosetten oder Kriechtriebe und wachsen erst nach dem ersten Schnitt, um dann aber gleich Samen auszubilden (Wilde Möhre).
Die Herbstzeitlose blüht nach dem zweiten Schnitt, bildet ihre Samen aber erst im folgenden Jahr aus.
Blumenwiese in den Schweizer Alpen
Als Blumenwiese werden umgangssprachlich artenreiche Wiesen (gelegentlich auch andere Grünlandgesellschaften) bezeichnet, die viele blühende krautige Pflanzen (Blumen) aufweisen. Diese Wiesen sind in vergangenen Jahrhunderten durch damals übliche traditionelle Formen der landwirtschaftlichen Bodennutzung unbeabsichtigt von selbst entstanden, heute aber in der Regel nur durch besondere Maßnahmen zu erhalten oder ggf. neu zu begründen. Die Blumenwiese ist das Biotop des Jahres 2011.
In Gärten und im Garten- und Landschaftsbau ist die Blumenwiese ein vor allem ästhetisches Gestaltungsziel, das im Verlaufe der Jahreszeiten verschiedene Aspekte an Farbe und Wuchshöhe bietet. Dabei steht nicht der Naturschutz im Vordergrund, sondern das ästhetische Erlebnis. So genannte Blumenwiesen-Mischungen, die im Handel angeboten werden, enthalten häufig keine Pflanzenarten der Wiesen, sondern einjährige Arten, wie Klatschmohn und Kornblume, die bereits im ersten Jahr blühen, meist in Garten- oder Zuchtformen. Dies sind keine Arten der traditionellen Wiesen.
Der Lebensraum Wiese ist durch menschlichen Einfluss entstanden und durch ihn geprägt[1]. Wiesen werden grundsätzlich durch Mahd genutzt – im Gegensatz zu Viehweiden, die von Vieh beweidet werden. Wird die Nutzung eingestellt, verbrachen die Wiesen, die charakteristische Lebensgemeinschaft geht verloren.
Die heutigen landwirtschaftlichen Fettwiesen, die durch Meliorationsmaßnahmen auf hohen Ertrag hin optimiert sind, bestehen allerdings fast ausschließlich aus Grasarten und sind fast immer arm an Blüten. Gelegentlich kommen noch einige wenige Krautarten vor, die dann Massenvorkommen ausbilden können, in besonders hochwüchsigen Beständen können aber Krautarten fast ganz fehlen. Besonders stark wirkt sich hier die hohe Düngung mit stickstoffhaltigen Düngemitteln aus. Gegenüber diesem modernen Wirtschaftsgrünland fallen die Flächen auf, die noch traditionell bewirtschaftet werden, oder bei denen sogar eine Biotoppflege eine eigentliche Nutzung ersetzt oder in den Hintergrund gedrängt hat. In der Landwirtschaft werden diese als Extensivgrünland oder Biotopgrünland bezeichnet[4].
Sommerblumen-Einsaat (gärtnerische „Blumenwiese“) in Monheim
Blumenwiesen als Grünlandbiotope werden von Vegetationskundlern nach der jeweiligen Artenkombination der Pflanzenarten in ganz verschiedene Vegetationstypen eingeteilt, die nach der pflanzensoziologischen Methodik als Pflanzengesellschaften beschrieben worden sind. in der Biotopkartierung und Landschaftsökologie werden auf dieser Grundlage unterschiedliche Biotoptypen unterschieden.
Trockenrasen und Magerrasen sind völlig ungedüngte, besonders artenreiche Grünlandlebensräume, die manchmal gemäht, häufiger aber beweidet werden. Besonders blütenreich sind Kalktrockenrasen (Mesobrometum) und basenreiche Borstgrasrasen (Nardetum), während basenarme Borstgraswiesen und Sandtrockenrasen von Natur aus blütenärmer sind.
Zu den Fettwiesen im vegetationskundlichen Sinn zählen nicht nur die stark gedüngten Intensivgrünländer, sondern auch von Natur aus nährstoffreiche oder nur schwach gedüngte, artenreiche Wiesen. Der Übergang von den Trockenrasen zu den eigentlichen Wiesen ist dabei je nach Stickstoffgehalt des Bodens fließend (anders, als man nach der Namensgebung erwarten würde, spielt die Bodenfeuchte dabei kaum eine Rolle, wie schon seit über 50 Jahren bekannt ist[5]). Übergangsformen, die vegetationskundlich bereits zu den Fettwiesen zählen, werden als Trockenwiesen oder Magerwiesen bezeichnet. Typische Pflanzengesellschaften sind die Glatthaferwiese (Arrhenateretum elatioris) in tieferen Lagen, und die Goldhaferwiese (Polygono-Trisetion) der Gebirge und Mittelgebirge. Blütenreiche Ausbildungen dieser Wiesentypen sind die eigentlichen "Blumenwiesen". Einige typische Krautarten sind:
Auffallend viele dieser Arten führen die Wiese bereits im (deutschen) Namen und zeigen damit den Schwerpunkt ihres Vorkommens an.
Feuchtwiesen sind bodennasse Wiesengesellschaften, meist mit hoch anstehendem Grundwasser. Die eigentlichen Feuchtwiesen, pflanzensoziologisch als Sumpfdotterblumen-Wiesen oder Kohldistel-Wiesen (Calthion) bezeichnet, entsprechen den Glatthaferwiesen auf nässegeprägten Standorten, sie sind genauso arten- und blütenreich wie diese. Bei sehr reichlicher Stickstoff-Düngung (wie bei der heutigen landwirtschaftlichen Bodennutzung die Regel) werden sie meist durch blütenarme Wiesenfuchsschwanz-Wiesen verdrängt.
Blumenwiesen sind umso artenreicher, je weniger sie gedüngt werden. Ohne Stickstoffdüngung haben die meisten Pflanzenarten artenreicher Wiesen Entwicklungsmöglichkeiten. Mit Stickstoffdünger sind wenige Arten wie Wiesen-Fuchsschwanz so konkurrenzstark, dass andere Arten nicht überleben können. Bei einer starken organischen Düngung und ausbleibender Weidepflege können sich Weideunkräuter ausbreiten – etwa Stumpfblättriger Ampfer, Gewöhnlicher Löwenzahn und Quecken. In ehemals gedüngten Wiesen dauert es nach Umwandlung in eine extensive landwirtschaftliche Nutzung oft viele Jahre, bis die angereicherten Nährstoffe dem Boden entzogen sind. Nährstoffentzug findet nur dann statt, wenn Blumenwiesen im Frühjahr oder Sommer gemäht werden und das Mähgut abtransportiert wird. Siehe dazu Extensivgrünland
Vor Einführung der Stickstoffdüngung in der Landwirtschaft wurde eine Wiese ein bis zweimal (=zweischürig) im Jahr zur Heugewinnung gemäht. Die in einer Wiese vorkommenden Pflanzenarten haben sich darauf über Jahrtausende (seit der Bronzezeit) angepasst, bzw. es siedeln sich in zweischürigen Wiesen nur Arten an, die an diese Nutzung angepasst sind. Eine Liste von mitteleuropäischen Pflanzenarten mit der Angabe, wie viele Schnitte sie vertragen, haben Briemle und Ellenberg aufgestellt, sie lehnt sich an die bekannten Zeigerwerte an.
Eigentliche Wiesen (d. h. keine Magerrasen) wurden traditionell immer zweimal gemäht. Der erste Schnitt lag dabei im Juni (je nach Region und Wärme Mitte bis Ende Juni), der zweite Schnitt meist Ende August oder Anfang September. Auf sehr nährstoffreichen Standorten ist darüber hinaus ein dritter Schnitt (oder eine Nachweide) im Oktober üblich. Eine Pflege, die sich an diesen Werten orientiert, wird auch für Blumenwiesen empfohlen[8]. Intensivgrünländer, die hohe Stickstoffdünger-Gaben erhalten, insbesondere aber für Silagegewinnung dienen, werden bis zu sechsmal im Jahr gemäht, um das eiweißreiche Mähgut optimal verwerten zu können. Erste Einschnitte sind schon im Mittfrühling (April) möglich. An diese Nutzung sind nur wenige Pflanzenarten angepasst. Werden Hochertragsgrünländer in der Nutzung extensiviert (weniger gedüngt, seltener gemäht), wird der Aufwuchs überständig und ist dann nicht mehr als Futter verwertbar. Dies ist zu vermeiden, wenn die Arten und Sorten des Intensivgrünlands durch besser angepasste ersetzt werden.
Ein einmaliger Wiesenschnitt im Herbst wurden in der traditionellen Landwirtschaft nur auf extrem nährstoffarmen Niedermoorstandorten durchgeführt. Das Mähgut wurde dann nicht zur Fütterung, sondern als Einstreu genutzt. Solche Wiesen heißen daher Streuwiesen.
Eine Schnitthöhe von 5 bis 10 cm begünstigt Pflanzenarten, die ihre Erneuerungsknospen nicht am Boden haben. Niedrigere Schnitthöhe, wie sie mit modernen Kreiselmähern üblich ist, verletzen teilweise den Boden und führen dann zur Ausbreitung von einjährigen Arten. Bei sehr niedriger Schnitthöhe müssen Pflanzen aus ihren Wurzeln austreiben und es werden austriebsfähige Gräser begünstigt.
Städtische „Blumenwiese“, mit Einjährigen
Die moderne Feldflur, die durch Äcker und blütenarme, hochertragreiche Intensivgrünländer bestimmt wird, wird von vielen Menschen als verarmt wahrgenommen. Seit auch die relativ ertragreichen, blütenreichen Ausbildungen der Fettwiesen immer seltener werden (selbst die typische Glatthaferwiese wird in der Roten Liste der gefährdeten Vegetationstypen in der Vorwarnliste geführt), gibt es Bestrebungen, Blumenwiesen neu anzulegen. In der freien Landschaft sind dabei besonders bedrohte Vegetationseinheiten mit vielen bedrohten Pflanzenarten bevorzugte Zielobjekte des Naturschutzes. Außerdem werden nach Umgestaltungen und Baumaßnahmen z. B. neu geschobene Böschungen als Blumenwiesen gestaltet. Manchmal werden sie auch im Zuge der sog. Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz als Kompensation für einen Eingriff in die Natur angelegt. Eine ehrenamtliche Initiative, die sich die Förderung von Blumenwiesen zum Ziel gesetzt hat, ist das "Netzwerk blühende Landschaft.
Für die erfolgreiche Anlage einer Blumenwiese müssen zwei Faktoren beachtet werden: Der Standort muss für die angestrebte Wiese geeignet sein, und die charakteristischen Arten müssen bei geeigneten Standortbedingungen die Fläche auch erreichen können. Auf einem vorher hoch gedüngten Ackerstandort ist es ohne aufwändige Maßnahmen z. B. unmöglich, eine artenreiche Magerwiese neu anzulegen. Aber auch dann, wenn der Standort eigentlich geeignet wäre, stellt sich die erwünschte blütenreiche Wiese nicht unbedingt gleich von selbst ein. Dies liegt daran, dass die Pflanzenarten der Wiese nicht immer über effektive Ausbreitungsstrategien zur Fernverbreitung verfügen und ihre spontane Einwanderung unter Umständen Jahrhunderte benötigt; typisch sind oft Wanderungsgeschwindigkeiten von nur einem bis drei Meter pro Jahr auch bei geeignetem Standort. Außerdem verhindert oder verzögert die Konkurrenz des vorhandenen Pflanzenbestands die Neueinwanderung der Zielarten. In der traditionellen bäuerlichen Kulturlandschaft waren artenreiche Wiesen so häufig, dass ihre Arten auch ohne besondere Maßnahmen meist schnell in artenarme Graseinsaaten von selbst einwandern konnten. Die traditionelle Vegetationskunde konzentrierte sich deshalb auf die Standortverhältnisse. Da dies heute nicht mehr gilt, wird zunehmend versucht, die Entwicklung über Blumenwiesen-Einsaaten zu beschleunigen.
Soll eine neue Blumenwiese durch Aussaat angelegt werden, muss das Saatgut für den Standort geeignet sein. Ungeeignete Arten vermögen zwar oft zu keimen und sich zunächst zu etablieren, fallen aber durch die Konkurrenz besser angepasster Arten binnen einiger Jahre wieder aus. Außerdem mangelt es oft an einer dauerhaften und nachhaltigen Pflege. Viele Einsaaten werden zu spät und zu selten gemäht. Dadurch sind bei nährstoffreichen Standortbedingungen konkurrenzstarke, hochwüchsige Arten im Vorteil, oft Obergräser wie Knaulgras und Glatthafer, oder sogar wiesenfremde Hochstauden wie Brennnessel, Ackerdistel und Goldrute.
Viele teilweise hochspezialisierte Insektenarten nutzen die Pflanzenarten der Blumenwiesen zur Nektarsuche. Darunter sind viele stark gefährdete Schmetterlings- und Hautflügler-Arten. Da nach dem Heuschnitt sämtliche Blüten plötzlich entfernt werden, profitieren solche Blütenbesucher davon, wenn eine Blumenwiese in mehreren Abschnitten gemäht wird.
zes. Außerdem werden nach Umgestaltungen und Baumaßnahmen z. B. neu geschobene Böschungen als Blumenwiesen gestaltet. Manchmal werden sie auch im Zuge der sog. Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz als Kompensation für einen Eingriff in die Natur angelegt. Eine ehrenamtliche Initiative, die sich die Förderung von Blumenwiesen zum Ziel gesetzt hat, ist das "Netzwerk blühende Landschaft.
Für die erfolgreiche Anlage einer Blumenwiese müssen zwei Faktoren beachtet werden: Der Standort muss für die angestrebte Wiese geeignet sein, und die charakteristischen Arten müssen bei geeigneten Standortbedingungen die Fläche auch erreichen können. Auf einem vorher hoch gedüngten Ackerstandort ist es ohne aufwändige Maßnahmen z. B. unmöglich, eine artenreiche Magerwiese neu anzulegen. Aber auch dann, wenn der Standort eigentlich geeignet wäre, stellt sich die erwünschte blütenreiche Wiese nicht unbedingt gleich von selbst ein. Dies liegt daran, dass die Pflanzenarten der Wiese nicht immer über effektive Ausbreitungsstrategien zur Fernverbreitung verfügen und ihre spontane Einwanderung unter Umständen Jahrhunderte benötigt; typisch sind oft Wanderungsgeschwindigkeiten von nur einem bis drei Meter pro Jahr auch bei geeignetem Standort. Außerdem verhindert oder verzögert die Konkurrenz des vorhandenen Pflanzenbestands die Neueinwanderung der Zielarten. In der traditionellen bäuerlichen Kulturlandschaft waren artenreiche Wiesen so häufig, dass ihre Arten auch ohne besondere Maßnahmen meist schnell in artenarme Graseinsaaten von selbst einwandern konnten. Die traditionelle Vegetationskunde konzentrierte sich deshalb auf die Standortverhältnisse. Da dies heute nicht mehr gilt, wird zunehmend versucht, die Entwicklung über Blumenwiesen-Einsaaten zu beschleunigen.
Soll eine neue Blumenwiese durch Aussaat angelegt werden, muss das Saatgut für den Standort geeignet sein. Ungeeignete Arten vermögen zwar oft zu keimen und sich zunächst zu etablieren, fallen aber durch die Konkurrenz besser angepasster Arten binnen einiger Jahre wieder aus. Außerdem mangelt es oft an einer dauerhaften und nachhaltigen Pflege. Viele Einsaaten werden zu spät und zu selten gemäht. Dadurch sind bei nährstoffreichen Standortbedingungen konkurrenzstarke, hochwüchsige Arten im Vorteil, oft Obergräser wie Knaulgras und Glatthafer, oder sogar wiesenfremde Hochstauden wie Brennnessel, Ackerdistel und Goldrute.
Viele teilweise hochspezialisierte Insektenarten nutzen die Pflanzenarten der Blumenwiesen zur Nektarsuche. Darunter sind viele stark gefährdete Schmetterlings- und Hautflügler-Arten. Da nach dem Heuschnitt sämtliche Blüten plötzlich entfernt werden, profitieren solche Blütenbesucher davon, wenn eine Blumenwiese in mehreren Abschnitten gemäht wird.
Als Wiese im engeren Sinne wird landwirtschaftliches Grünland bezeichnet, das im Gegensatz zur Weide nicht durch das Grasen von Tieren, sondern durch Mähen zur Erzeugung von Heu oder Grassilage genutzt und erhalten wird. Im weiteren Sinne bezeichnet Wiese allgemein eine grasbewachsene, „meist größere“ Fläche.
Der Lebensraum Wiese kann abhängig von der Bewirtschaftungsweise vielen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bieten. Die Artenzusammensetzung unterscheidet sich je nach Bewirtschaftung und Standort teils sehr stark. Bei der regelmäßigen Mahd (Mähen) wird die Verbuschung und anschließende Waldentstehung verhindert. Wiesen sind wie die Weiden ein Lebensraum, der seit einigen Jahrtausenden durch den Menschen geschaffen und erhalten wird. Man spricht daher von einer Halbkulturformation.
Es gibt verschiedene Typen der Wiese:
Sonderformen sind:
Um mit dem zentralen Standortfaktor Mahd fertigzuwerden, müssen sich Pflanzen und Tiere gut anpassen. Sie können beispielsweise zwischen den Mahddurchgängen rasch wachsen, schnell blühen und fruchten. Andere entwickeln sich so, dass sie gerade kurz vor der ersten Mahd fruchten oder sich erst im zweiten Wiesen-Hochstand entwickeln. Wiesen- und Weidenpflanzen waren von Haus aus diesen vom Menschen aufgeworfenen Bedingungen zufällig angepasst und haben sich deshalb gehalten.
Von Frank Liebig - Archiv Frank Liebig, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49297796
Auf Wiesen und Weiden behaupten sich nur jene Pflanzen, die dieser ständigen Mahd gut angepasst sind. Sie müssen sich auch ungeschlechtlich vermehren können, wie z. B. viele Gräser.
Auch viele auffallend blühende Wiesenpflanzen zeigen Anpassungen. Beispielsweise bildet der Löwenzahn schon vor der ersten Mahd Samen aus. Andere Pflanzen bilden vorerst nur Blattrosetten oder Kriechtriebe und wachsen erst nach dem ersten Schnitt, um dann aber gleich Samen auszubilden (Wilde Möhre).
Die Herbstzeitlose blüht nach dem zweiten Schnitt, bildet ihre Samen aber erst im folgenden Jahr aus.
Blumenwiese in den Schweizer Alpen
Als Blumenwiese werden umgangssprachlich artenreiche Wiesen (gelegentlich auch andere Grünlandgesellschaften) bezeichnet, die viele blühende krautige Pflanzen (Blumen) aufweisen. Diese Wiesen sind in vergangenen Jahrhunderten durch damals übliche traditionelle Formen der landwirtschaftlichen Bodennutzung unbeabsichtigt von selbst entstanden, heute aber in der Regel nur durch besondere Maßnahmen zu erhalten oder ggf. neu zu begründen. Die Blumenwiese ist das Biotop des Jahres 2011.
In Gärten und im Garten- und Landschaftsbau ist die Blumenwiese ein vor allem ästhetisches Gestaltungsziel, das im Verlaufe der Jahreszeiten verschiedene Aspekte an Farbe und Wuchshöhe bietet. Dabei steht nicht der Naturschutz im Vordergrund, sondern das ästhetische Erlebnis. So genannte Blumenwiesen-Mischungen, die im Handel angeboten werden, enthalten häufig keine Pflanzenarten der Wiesen, sondern einjährige Arten, wie Klatschmohn und Kornblume, die bereits im ersten Jahr blühen, meist in Garten- oder Zuchtformen. Dies sind keine Arten der traditionellen Wiesen.
Der Lebensraum Wiese ist durch menschlichen Einfluss entstanden und durch ihn geprägt[1]. Wiesen werden grundsätzlich durch Mahd genutzt – im Gegensatz zu Viehweiden, die von Vieh beweidet werden. Wird die Nutzung eingestellt, verbrachen die Wiesen, die charakteristische Lebensgemeinschaft geht verloren.
Die heutigen landwirtschaftlichen Fettwiesen, die durch Meliorationsmaßnahmen auf hohen Ertrag hin optimiert sind, bestehen allerdings fast ausschließlich aus Grasarten und sind fast immer arm an Blüten. Gelegentlich kommen noch einige wenige Krautarten vor, die dann Massenvorkommen ausbilden können, in besonders hochwüchsigen Beständen können aber Krautarten fast ganz fehlen. Besonders stark wirkt sich hier die hohe Düngung mit stickstoffhaltigen Düngemitteln aus. Gegenüber diesem modernen Wirtschaftsgrünland fallen die Flächen auf, die noch traditionell bewirtschaftet werden, oder bei denen sogar eine Biotoppflege eine eigentliche Nutzung ersetzt oder in den Hintergrund gedrängt hat. In der Landwirtschaft werden diese als Extensivgrünland oder Biotopgrünland bezeichnet[4].
Sommerblumen-Einsaat (gärtnerische „Blumenwiese“) in Monheim
Blumenwiesen als Grünlandbiotope werden von Vegetationskundlern nach der jeweiligen Artenkombination der Pflanzenarten in ganz verschiedene Vegetationstypen eingeteilt, die nach der pflanzensoziologischen Methodik als Pflanzengesellschaften beschrieben worden sind. in der Biotopkartierung und Landschaftsökologie werden auf dieser Grundlage unterschiedliche Biotoptypen unterschieden.
Trockenrasen und Magerrasen sind völlig ungedüngte, besonders artenreiche Grünlandlebensräume, die manchmal gemäht, häufiger aber beweidet werden. Besonders blütenreich sind Kalktrockenrasen (Mesobrometum) und basenreiche Borstgrasrasen (Nardetum), während basenarme Borstgraswiesen und Sandtrockenrasen von Natur aus blütenärmer sind.
Zu den Fettwiesen im vegetationskundlichen Sinn zählen nicht nur die stark gedüngten Intensivgrünländer, sondern auch von Natur aus nährstoffreiche oder nur schwach gedüngte, artenreiche Wiesen. Der Übergang von den Trockenrasen zu den eigentlichen Wiesen ist dabei je nach Stickstoffgehalt des Bodens fließend (anders, als man nach der Namensgebung erwarten würde, spielt die Bodenfeuchte dabei kaum eine Rolle, wie schon seit über 50 Jahren bekannt ist[5]). Übergangsformen, die vegetationskundlich bereits zu den Fettwiesen zählen, werden als Trockenwiesen oder Magerwiesen bezeichnet. Typische Pflanzengesellschaften sind die Glatthaferwiese (Arrhenateretum elatioris) in tieferen Lagen, und die Goldhaferwiese (Polygono-Trisetion) der Gebirge und Mittelgebirge. Blütenreiche Ausbildungen dieser Wiesentypen sind die eigentlichen "Blumenwiesen". Einige typische Krautarten sind:
Auffallend viele dieser Arten führen die Wiese bereits im (deutschen) Namen und zeigen damit den Schwerpunkt ihres Vorkommens an.
Feuchtwiesen sind bodennasse Wiesengesellschaften, meist mit hoch anstehendem Grundwasser. Die eigentlichen Feuchtwiesen, pflanzensoziologisch als Sumpfdotterblumen-Wiesen oder Kohldistel-Wiesen (Calthion) bezeichnet, entsprechen den Glatthaferwiesen auf nässegeprägten Standorten, sie sind genauso arten- und blütenreich wie diese. Bei sehr reichlicher Stickstoff-Düngung (wie bei der heutigen landwirtschaftlichen Bodennutzung die Regel) werden sie meist durch blütenarme Wiesenfuchsschwanz-Wiesen verdrängt.
Blumenwiesen sind umso artenreicher, je weniger sie gedüngt werden. Ohne Stickstoffdüngung haben die meisten Pflanzenarten artenreicher Wiesen Entwicklungsmöglichkeiten. Mit Stickstoffdünger sind wenige Arten wie Wiesen-Fuchsschwanz so konkurrenzstark, dass andere Arten nicht überleben können. Bei einer starken organischen Düngung und ausbleibender Weidepflege können sich Weideunkräuter ausbreiten – etwa Stumpfblättriger Ampfer, Gewöhnlicher Löwenzahn und Quecken. In ehemals gedüngten Wiesen dauert es nach Umwandlung in eine extensive landwirtschaftliche Nutzung oft viele Jahre, bis die angereicherten Nährstoffe dem Boden entzogen sind. Nährstoffentzug findet nur dann statt, wenn Blumenwiesen im Frühjahr oder Sommer gemäht werden und das Mähgut abtransportiert wird. Siehe dazu Extensivgrünland
Vor Einführung der Stickstoffdüngung in der Landwirtschaft wurde eine Wiese ein bis zweimal (=zweischürig) im Jahr zur Heugewinnung gemäht. Die in einer Wiese vorkommenden Pflanzenarten haben sich darauf über Jahrtausende (seit der Bronzezeit) angepasst, bzw. es siedeln sich in zweischürigen Wiesen nur Arten an, die an diese Nutzung angepasst sind. Eine Liste von mitteleuropäischen Pflanzenarten mit der Angabe, wie viele Schnitte sie vertragen, haben Briemle und Ellenberg aufgestellt, sie lehnt sich an die bekannten Zeigerwerte an.
Eigentliche Wiesen (d. h. keine Magerrasen) wurden traditionell immer zweimal gemäht. Der erste Schnitt lag dabei im Juni (je nach Region und Wärme Mitte bis Ende Juni), der zweite Schnitt meist Ende August oder Anfang September. Auf sehr nährstoffreichen Standorten ist darüber hinaus ein dritter Schnitt (oder eine Nachweide) im Oktober üblich. Eine Pflege, die sich an diesen Werten orientiert, wird auch für Blumenwiesen empfohlen[8]. Intensivgrünländer, die hohe Stickstoffdünger-Gaben erhalten, insbesondere aber für Silagegewinnung dienen, werden bis zu sechsmal im Jahr gemäht, um das eiweißreiche Mähgut optimal verwerten zu können. Erste Einschnitte sind schon im Mittfrühling (April) möglich. An diese Nutzung sind nur wenige Pflanzenarten angepasst. Werden Hochertragsgrünländer in der Nutzung extensiviert (weniger gedüngt, seltener gemäht), wird der Aufwuchs überständig und ist dann nicht mehr als Futter verwertbar. Dies ist zu vermeiden, wenn die Arten und Sorten des Intensivgrünlands durch besser angepasste ersetzt werden.
Ein einmaliger Wiesenschnitt im Herbst wurden in der traditionellen Landwirtschaft nur auf extrem nährstoffarmen Niedermoorstandorten durchgeführt. Das Mähgut wurde dann nicht zur Fütterung, sondern als Einstreu genutzt. Solche Wiesen heißen daher Streuwiesen.
Eine Schnitthöhe von 5 bis 10 cm begünstigt Pflanzenarten, die ihre Erneuerungsknospen nicht am Boden haben. Niedrigere Schnitthöhe, wie sie mit modernen Kreiselmähern üblich ist, verletzen teilweise den Boden und führen dann zur Ausbreitung von einjährigen Arten. Bei sehr niedriger Schnitthöhe müssen Pflanzen aus ihren Wurzeln austreiben und es werden austriebsfähige Gräser begünstigt.
Städtische „Blumenwiese“, mit Einjährigen
Die moderne Feldflur, die durch Äcker und blütenarme, hochertragreiche Intensivgrünländer bestimmt wird, wird von vielen Menschen als verarmt wahrgenommen. Seit auch die relativ ertragreichen, blütenreichen Ausbildungen der Fettwiesen immer seltener werden (selbst die typische Glatthaferwiese wird in der Roten Liste der gefährdeten Vegetationstypen in der Vorwarnliste geführt), gibt es Bestrebungen, Blumenwiesen neu anzulegen. In der freien Landschaft sind dabei besonders bedrohte Vegetationseinheiten mit vielen bedrohten Pflanzenarten bevorzugte Zielobjekte des Naturschutzes. Außerdem werden nach Umgestaltungen und Baumaßnahmen z. B. neu geschobene Böschungen als Blumenwiesen gestaltet. Manchmal werden sie auch im Zuge der sog. Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz als Kompensation für einen Eingriff in die Natur angelegt. Eine ehrenamtliche Initiative, die sich die Förderung von Blumenwiesen zum Ziel gesetzt hat, ist das "Netzwerk blühende Landschaft.
Für die erfolgreiche Anlage einer Blumenwiese müssen zwei Faktoren beachtet werden: Der Standort muss für die angestrebte Wiese geeignet sein, und die charakteristischen Arten müssen bei geeigneten Standortbedingungen die Fläche auch erreichen können. Auf einem vorher hoch gedüngten Ackerstandort ist es ohne aufwändige Maßnahmen z. B. unmöglich, eine artenreiche Magerwiese neu anzulegen. Aber auch dann, wenn der Standort eigentlich geeignet wäre, stellt sich die erwünschte blütenreiche Wiese nicht unbedingt gleich von selbst ein. Dies liegt daran, dass die Pflanzenarten der Wiese nicht immer über effektive Ausbreitungsstrategien zur Fernverbreitung verfügen und ihre spontane Einwanderung unter Umständen Jahrhunderte benötigt; typisch sind oft Wanderungsgeschwindigkeiten von nur einem bis drei Meter pro Jahr auch bei geeignetem Standort. Außerdem verhindert oder verzögert die Konkurrenz des vorhandenen Pflanzenbestands die Neueinwanderung der Zielarten. In der traditionellen bäuerlichen Kulturlandschaft waren artenreiche Wiesen so häufig, dass ihre Arten auch ohne besondere Maßnahmen meist schnell in artenarme Graseinsaaten von selbst einwandern konnten. Die traditionelle Vegetationskunde konzentrierte sich deshalb auf die Standortverhältnisse. Da dies heute nicht mehr gilt, wird zunehmend versucht, die Entwicklung über Blumenwiesen-Einsaaten zu beschleunigen.
Soll eine neue Blumenwiese durch Aussaat angelegt werden, muss das Saatgut für den Standort geeignet sein. Ungeeignete Arten vermögen zwar oft zu keimen und sich zunächst zu etablieren, fallen aber durch die Konkurrenz besser angepasster Arten binnen einiger Jahre wieder aus. Außerdem mangelt es oft an einer dauerhaften und nachhaltigen Pflege. Viele Einsaaten werden zu spät und zu selten gemäht. Dadurch sind bei nährstoffreichen Standortbedingungen konkurrenzstarke, hochwüchsige Arten im Vorteil, oft Obergräser wie Knaulgras und Glatthafer, oder sogar wiesenfremde Hochstauden wie Brennnessel, Ackerdistel und Goldrute.
Viele teilweise hochspezialisierte Insektenarten nutzen die Pflanzenarten der Blumenwiesen zur Nektarsuche. Darunter sind viele stark gefährdete Schmetterlings- und Hautflügler-Arten. Da nach dem Heuschnitt sämtliche Blüten plötzlich entfernt werden, profitieren solche Blütenbesucher davon, wenn eine Blumenwiese in mehreren Abschnitten gemäht wird.